Menü

Raus aus dem Klassenzimmer, rein in den Wald

Bei einer Fuehrung lernten die Lehrkraefte das Arboretum Main Taunus kennen

Bei einer Führung lernten die Lehrkräfte das Arboretum Main-Taunus kennen.

Ben Kremser v. l. Leonardo Gabel und Mandy Gantz informierten die Lehrkraefte ueber die Ausbildungsberufe bei HessenForst

Ben Kremser, Leonardo Gabel und Mandy Gantz berichteten über die Karrieremöglichkeiten bei HessenForst.

Forstanwaerter Leonardo Gabel berichtete aus seinem Berufsalltag

Forstanwärter Leonardo Gabel erzählte aus seinem Berufsalltag.

IMG 6829

Ausganspunkt war das "Waldhaus", das Schulungsräume und einen Waldkindergarten beherbergt.

IMG 6851

Mehr als 600 Baum- und Straucharten von drei Kontinenten finden sich im Arboretum.

Der Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT Rhein-Main-Taunus hat sich im Arboretum Main-Taunus über die Ausbildungsmöglichkeiten in der hessischen Forstwirtschaft erkundigt.

Mandy Gantz, Försterin für Waldpädagogik und Öffentlichkeitsarbeit im Forstamt Königstein, informierte über 20 Lehrkräfte aus dem Main-Taunus-Kreis, Hochtaunuskreis und Frankfurt über die Karrierechancen.

Es existieren zwei Ausbildungsberufe bei dem Landesbetrieb HessenForst. Bei der dreijährigen Ausbildung zur Forstwirtin oder zum Forstwirt ist Action im Freien garantiert - von der Holzernte mit der Motorsäge über das Bedienen von Forstmaschinen bis hin zur Sortierung von Holz. „Neben technischem Geschick kommt es hierbei auf Teamfähigkeit an, vor allem bei der Holzernte, wo fehlende Absprache lebensgefährlich werden kann. Die Voraussetzung für Forstwirte ist mindestens ein guter Hauptschulabschluss. Die betriebliche Ausbildung erfolgt im örtlichen Forstamt und der Berufsschulunterricht im Forstlichen Bildungszentrum in Weilburg“, erklärte Gantz.

Angehender Forstwirt Ben Kremser spricht über seine Ausbildung

Der angehende Forstwirt Ben Kremser berichtete aus seinem Berufsalltag. Der 21-Jährige ist im zweiten Lehrjahr. „Morgens um 7 Uhr treffen wir uns am Forsthaus in Oberjosbach, packen das Auto und fahren in den Wald“, sagte Kremser. Je nach Jahreszeit gebe es unterschiedliche Aufgaben, von der Jungwuchspflege im Sommer bis zu Herbstpflanzungen. „Für mich ist der Wald der schönste Arbeitsplatz der Welt“, schwärmte der Auszubildende.

In den Forstämtern werden auch Verwaltungsfachangestellte ausgebildet. Sie übernehmen Aufgaben in den Sachbereichen „Holzverkauf“, „Entlohnung“, „Grundstückswesen“ sowie allgemeine Verwaltungsarbeiten. „Ein guter Realschulabschluss oder Fachabitur wird für die Ausbildung vorausgesetzt“, berichtete die Försterin.

Wer Förster werden will, muss studieren

Die Förster sind der Laufbahn des gehobenen Forstdienstes zugeordnet. „Wer diesen Beruf ergreifen möchte, studiert Forstwirtschaft oder Forstwissenschaft mit Bachelorabschluss an einer Hochschule und absolviert im Anschluss einen einjährigen Vorbereitungsdienst, die sogenannte Anwärterzeit“, erläuterte Gantz. Die Dienststellenleitung, beispielsweise eine Forstamtsleiterin, ist hingegen dem höheren Forstdienst zugeordnet. Wer hier einsteigen möchte, macht ein Masterstudium und absolviert im Anschluss einen zweijährigen Vorbereitungsdienst (Referendariat).

Leonardo Gabel ist seit Herbst 2021 rund um das Revier Eppstein als Forstanwärter im Einsatz. „Ein Schülerpraktikum in der Mittelstufe hat mein Interesse geweckt. Nach dem Abitur habe ich in Freiburg Forstwissenschaften studiert“, erzählte Gabel. Auf dem Lehrplan standen unter anderem Forstpolitik und Forstökonomie. Typische Tätigkeiten des Forstanwärters sind die Jagd, die Koordination der Forstwirte oder die Erstellung von Karten und Plänen.

Arboretum Main-Taunus ist Lernort für Schulen

In die Welt der Waldbewirtschaftung können Heranwachsende hineinschnuppern. „Raus aus dem Klassenzimmer, rein in den Wald“ lautet das Motto des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ). Zwölf Monate lang können sich Schulabgänger, die über 18 Jahre alt sind, für die Umwelt engagieren und gleichzeitig fit für die Berufswelt werden. Für Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse bietet der Landesbetrieb zudem Praktika an.

„Bei HessenForst arbeitet man mit und in der Natur. An jedem Morgen beginnt ein Arbeitstag mit vielfältigen und spannenden Aufgaben. Ein Teil davon ist planbar und vom Rest muss man sich überraschen lassen, denn die Natur lässt sich nicht immer vorhersagen“, erzählte Gantz.

Waldpädagogische Angebote für alle Schulformen

Außerdem gab Gantz den Lehrkräften einen Überblick über das waldpädagogische Angebot für Schulen im Arboretum Main-Taunus, das in den 1980er-Jahren auf dem Gelände eines ehemaligen Flugplatzes entstand. „Das Arboretum ist ein Lernort für alle Altersgruppen und Schulformen. Es gibt den Jahreszeiten angepasste Exkursionen, Experimente und Führungen für Schulen. Alle Veranstaltungen starten in unserem Waldhaus, das zwei Schulungsräume und einen Waldkindergarten beherbergt“, so die Försterin.

„Berufsorientierung lebt größtenteils vom unmittelbaren Kontakt zu den Betrieben und dem direkten Erleben vor Ort. Deshalb sind wir sehr froh, dass wir hier im Arboretum sein dürfen und uns endlich wieder in Präsenz informieren können“, sagte Frank Spornhauer, Lehrer und Arbeitskreisleiter von SCHULEWIRTSCHAFT Rhein-Main-Taunus.

„Durch die Impulse von Mandy Gantz lernen wir die Berufe der Forstwirtschaft näher kennen und bekommen Anregungen für die Gestaltung der beruflichen Orientierung in unserem Unterricht. So helfen wir den Schülerinnen und Schülern beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt“, ergänzte die Lehrerin und Arbeitskreisleiterin Ira Döbler.

Mehr als 600 Baum- und Straucharten der nördlichen Erdhalbkugel

Das Forstamt Königstein ist zuständig für das Arboretum Main-Taunus. Im 76 Hektar großen Arboretum zwischen Schwalbach, Sulzbach und Eschborn existiert eine parkartige Waldlandschaft mit mehr als 600 Baum- und Straucharten der nördlichen Erdhalbkugel. Darüber hinaus kümmert sich das Forstamt um rund 14.000 Hektar Wald. Es erstreckt sich von der Südseite des Taunus über den Hauptkamm bis in den Hintertaunus mit der höchsten Erhebung des Großen Feldberges. Betreut werden die Flächen von insgesamt acht Revierförstereien mit 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Über uns

SCHULEWIRTSCHAFT Rhein-Main-Taunus ist eine freiwillige Arbeitsgemeinschaft von Lehrerinnen und Lehrern.

Mehr über uns