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Lehrkräfte erkunden Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt

Die Auszubildenden Sinje von Knorre v. l. Hannah Edelburg und Jo Aenna Tran

Die Auszubildenden Sinje von Knorre (v. l.), Hannah Edelburg und Jo-Aenna Tran. (Foto: SCHULEWIRTSCHAFT Rhein-Main-Taunus)

Das Deutsche Exilarchiv ist ein ausserschulischer Lernort

Das Deutsche Exilarchiv ist ein außerschulischer Lernort. (Foto: SCHULEWIRTSCHAFT Rhein-Main-Taunus)

Mitarbeiter David Barth fuehrt die Lehrkraefte durch das Deutsche Exilarchiv

Mitarbeiter David Barth führt die Lehrkräfte durch das Deutsche Exilarchiv. (Foto: SCHULEWIRTSCHAFT Rhein-Main-Taunus)

Der Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT Rhein-Main-Taunus hat sich in der Deutschen Nationalbibliothek über Ausbildungsmöglichkeiten erkundigt.

Am Standort Frankfurt werden Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste in der Fachrichtung Bibliothek ausgebildet. Darüber hinaus bietet die zentrale Archivbibliothek Deutschlands ein Duales Studium Angewandte Informatik an. Nach einer Begrüßung durch Ausbildungsleiter Frank Brinkmann übernahmen die Auszubildenden des zweiten und dritten Lehrjahres, Hannah Edelburg, Sinje von Knorre und Jo-Aenna Tran. Sie führten die Lehrkräfte durch die Bibliothek anhand ihrer Ausbildungsstationen: Vom Medieneingang über den Bereich Erwerbung und Erschließung und das Magazin bis zum Benutzungsservice, wo alle Medien schließlich bereitgestellt werden. Ein Blick in die IT durfte auch nicht fehlen. Denn eine funktionierende IT-Infrastruktur ist notwendig, um Online-Publikationen zu erschließen und bereitzustellen.

Jährlich stellt die Deutsche Nationalbibliothek am Standort Frankfurt zwei Auszubildende ein. Die duale Ausbildung dauert drei Jahre. Der Berufsschulunterricht findet an der Stauffenbergschule in Frankfurt-Bornheim statt. Einstellungsvoraussetzungen sind der mittlere Bildungsabschluss, gute Deutsch- und Englischkenntnisse, eine gute Allgemeinbildung, Teamfähigkeit sowie Interesse an der Arbeit mit computerbasierten Systemen.

„Wir sind seit 2004 ein Ausbildungsbetrieb. Die Übernahmechancen bei uns sind gut und die Deutsche Nationalbibliothek bringt als eine Bundesbehörde die Vorteile des öffentlichen Dienstes mit sich. Unsere Azubis besuchen auch immer für zwei Wochen den Standort in Leipzig“, erklärte Frank Brinkmann, Leiter der Ausbildung in Frankfurt.

Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt bietet duales Studium der Angewandten Informatik

Die Arbeitswelt ist übrigens digitaler, als viele vermuten. Das Netzwerk der Deutschen Nationalbibliothek basiert auf mehr als 40 informationstechnischen Systemen. Informatiker erstellen und pflegen diese Systeme. Die Deutsche Nationalbibliothek bietet deshalb in Kooperation mit der Hochschule Baden-Württemberg ein duales Studium der Angewandten Informatik an. Jährlich werden zwei Studierende ausgebildet.

Der duale Student Jens Kiefer berichtete den Lehrkräften von seinem Berufsalltag. Während des Semesters lernt er die theoretischen Grundlagen an der Hochschule in Mannheim. In den Semesterferien setzt Kiefer diese dann in Frankfurt praktisch um, das reicht von der Projektidee bis zur Softwareentwicklung. Mithilfe von KI-Werkzeugen werden etwa elektronische Texte erschlossen. Das Studium dauert drei Jahre. Einstellungsvoraussetzungen sind die Hochschulreife, gute Kenntnisse in Englisch, Mathematik und in einem weiteren naturwissenschaftlichen Fach.

Pädagogische Angebote für Schulklassen im Deutschen Exilarchiv

Die Lehrkräfte hatten bei der Erkundung Gelegenheit im Rahmen eines sogenannten Beta-Tests in einen interaktiven Dialog mit dem Zeitzeugnis von Kurt Salomon Maier zu treten. Perspektivisch soll das interaktive Zeitzeugnis als 3-D-Projektion im Ausstellungsbereich des Deutschen Exilarchivs öffentlich präsentiert werden. Der Holocaust-Überlebende Maier hat dafür an insgesamt fünf Tagen ca. 900 Fragen beantwortet und wurde vor einer Greenscreen-Umgebung gefilmt.

Das Interview entstand 2021 in Washington und ist Teil des Dimensions in Testimony-ProgrammsSM der USC Shoah Foundation. Maier wurde 1930 in Kippenheim geboren und floh mit seiner Familie als Elfjähriger in die USA. Teil seiner Lebensgeschichte ist nicht nur die Erfahrung des Exils, sondern auch die Zwangsdeportation der badischen Juden und Jüdinnen in das französische Lager Gurs im Herbst 1940.

Über die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek ist die zentrale Archivbibliothek Deutschlands. Dort werden alle Medienwerke in Schrift, Bild und Ton, die seit 1913 in und über Deutschland oder in deutscher Sprache veröffentlicht werden, gesammelt, dokumentiert und archiviert. Das Spektrum reicht von Büchern und Zeitschriften über CDs und Schallplatten bis hin zu Karten oder Online-Publikationen. Gesammelt wird ohne Wertung, im Original und lückenlos. An ihren Standorten in Leipzig und Frankfurt beschäftigt die Gedächtnisinstitution rund 635 Menschen. Sie alle tragen in ihrer Funktion zur Erfüllung des gesetzlichen Sammelauftrags bei.

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SCHULEWIRTSCHAFT Rhein-Main-Taunus ist eine freiwillige Arbeitsgemeinschaft von Lehrerinnen und Lehrern.

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